FLUGHAFEN DÜSSELDORF GEHT PARTNERSCHAFT MIT UBER EIN

Gestern haben der Fahrdienstvermittler Uber und die Betreibergesellschaft des Düsseldorfer Flughafens eine auf mehrere Jahre ausgelegte Zusammenarbeit verkündet. Die Entscheidung überrascht, wo doch erst im vergangenen Jahr wegen persönliche Unzuverlässigkeit 77 Düsseldorfer Mietwagen-Konzessionen vorübergehend eingezogen wurden. 

Uber lässt aktuell keine Gelegenheit ungenutzt, sich mit seiner Marke strategisch in der Öffentlichkeit zu positionieren. Spätestens seit der Berliner ‚Uber‘-Arena oder dem umfangreichen Sponsoring mit dem Presseball, der Fashion Week oder der Berlinale zeigt das amerikanische Unternehmen ganz eindeutig, welchen Kurs man aktuell in Deutschland einschlagen will.

Die wichtigste Neuerung in der Partnerschaft zwischen Flughafen und Uber dürfte wohl die Einrichtung eines gesonderten Pick-up-Bereiches für Fahrten mit von Uber vermittelten Fahrzeugen sein. An diesem Abholpunkt, welcher am Ausgang Terminal B auf der Ankunftsebene zu finden ist, sollen sich die Uber-Nutzer mit den Fahrern treffen. Auf diesen Wartebereich wird bereits durch eine Beschilderung an der Gepäckausgabe hingewiesen. Zudem wird auch in der App der Weg beschrieben.

Da in der Regel in einer Partnerschaft beide Parteien einen Vorteil von der Partnerschaft haben soll, ist davon auszugehen, dass möglicherweise Geld in Richtung Flughafen fließt. Ebenso ist es anzunehmen, dass auch die Fahrer pro Durchfahrt einen Obulus entrichten müssen.

Eine Zusammenarbeit, wie in Düsseldorf, gibt es bislang in Deutschland kein zweites Mal. Man kann aber sicher davon ausgehen, dass Uber bereits mit anderen Flughäfen das Gespräch sucht. sg

Kurzkommentar von Taxi-Times-Herausgeber Jürgen Hartmann: Jetzt arbeitet also auch der Düsseldorfer Flughafen mit einem Unternehmen zusammen, das seine Marktanteile in Deutschland nur dadurch gewonnen hat und sein Geld damit verdient, weil man wissentlich mit Mietwagenunternehmen zusammenarbeit, die mit mafiösen Strukturen und bandenmäßiger Krimininalität agieren und mit Dumpinglöhnen in illegalen Fahrzeugen sowohl die eigenen Fahrer in die Armut treiben als auch die bei solchen Fahrten nicht versicherten Fahrgäste gefährden.

Das Management des Düsseldorfer Flughafens muss sich vorwerfen lassen, diesem Handeln nun eine weitere Plattform geschaffen zu haben. Der Verlierer ist nicht etwa nur das Düpssledorfer Taxigewerbe, der Verlierer ist vor allen Dingen der Uber-Kunde, denn was passiert, wenn sich ein unwissender Bürger am Flughafen Düsseldorf von einem solchen illegelen und unversicherten Uber-Mietwagen abholen lässt, der dann bei der Fahrt in einen schweren Unfall verwickelt wird und dann keinen Anspruch auf Schadenersatz hat? Dieser arme Mensch kann dann weder Uber noch das Düsseldorfer Flughafenmanagement dafür verantwortlich machen.

Hier sind nun alle gefragt, die an den Rechtsstaat Deutschland glauben und ihn bewahren wollen: Findet endlich einen politischen und juristischen Hebel, der Uber einen Riegel vorschiebt. Am besten einen so eindeutigen, der die handelnden Personen wie Waigel und Mohnke auf Uber-Seite und in diesem Fall das Management des Düsseldorfer Flughafens wegen Beihilfe zur Untergrabung des Rechtsstaats zur Verantwortung zieht.

Quelle: Taxi Times

Originalmeldung: https://taxi-times.com/flughafen-duesseldorf-geht-partnerschaft-mit-uber-ein/

Autor: Simon Günnewig

Beitragsfoto: Ein Uber Fahrzeug am Düsseldorfer Pick-up-Point. Foto: Uber / Andreas Wiese